September 2012.
Einer der beiden Schlüssel für Mutter’s Polo war verloren gegangen.
Was nun tun? Der Finder kann den Polo öffnen und auch fahren.
Und für beide Elternteile ist es nervig ohne jeweils eigenen Zündschlüssel.
Naja Glück im Unglück.
Der Polo war von 01/1997, somit alte ZE, und somit Außenbartschließung.
Im Keller hatte ich noch eine komplette 6N1 (neue ZE) Innenbahn-Schlossgarnitur mit Klappschlüsseln und Funkempfänger auf Reserve liegen für meine beiden Polos, falls dort mal eingebrochen wird oder ein Schlüssel verloren geht oder ähnliches.
Diese Reserveschlösser verbaute ich alle in Mutters Polo.
Das war der einfache und schnelle Teil.
Selbst der Austausch des Zündschlosses war, durch die Tatsache dass ich schon öfters Zündschlösser ausgebaut hatte, einfach und schnell erledigt.
Es ist ja nur der eins-zu-eins Austausch aller Schlösser.
Den Einbau bzw. elektrischen Anschluss des Funkempfängers wollte ich wie alles andere elektrische auch so gut wie möglich, ohne Lüsterklemmen oder Stromdiebe, vornehmen.
Dazu bastelte ich mir aus einem alten 6N1 Kabelbaum (alte ZE) mit ZV Leitungen einen eigenen kleinen Anschlusskabelbaum für den Funkempfänger.
Ich brauchte acht Potentiale:
Plus (von ZV),
Masse,
Zündungsplus,
Diagnose,
ZV AUF,
ZV ZU,
Blinker links,
Blinker rechts.
Dafür benutzte ich die korrekten farbigen Leitungen aus dem Schlachtkabelbaum:
1,0 qmm rot für Plus (von ZV),
1,0 qmm braun für Masse,
1,0 qmm schwarz/blau für Zündungsplus,
0,5 qmm grau/weiß für Diagnose,
0,5 qmm grau/schwarz für ZV AUF,
0,5 qmm grau/rot für ZV ZU,
1,0 qmm schwarz/weiß für Blinker links,
1,0 qmm schwarz/grün für Blinker rechts
Als Einbauort des Funkempfängers wählte ich den freien Raum direkt über der Zentralelektrik.
Drei Potentiale, Plus (von ZV) am Stecker L7, Diagnose am Diagnoseverteiler links hinter der ZE und Zündungsplus am grünen Potentialverteiler TV5, waren ja dort in der direkten Umgebung bereits vorhanden.
Die vorhandene Leitung für Zentralverriegelungsplus im Stecker L7 pinnte ich aus, schnitt den Steckkontakt ab, und crimpte einen neuen auf beide Plus Leitungen.
Die Stecker für Diagnose und Zündungsplus schnell in die entsprechenden Verteiler einrasten lassen, und fertig war die Vertrahtung dieser drei Potentiale.
Die anderen fünf Potentiale entnahm ich dem Innenraumkabelbaum links vom Fahrersitz zwischen A- und B-Säule.
Dort sind die meisten Potentiale vorhanden bzw. ist es am einfachsten zu verdrahten.
Generell empfehle ich beim Einbau einer Fernbedienung oder ähnlichem, dort neben dem Fahrersitz zwischen A- und B-Säule die Leitungen abzugreifen.
Erst mal den Kabelbaum dort auf 30 bis 40 cm vom umwickelten Gewebeband befreien, und den selbstgebauten Kabelbaum von vorne kommend parallel verlegen.
Dann die identischen Leitungen aus dem Innenraumkabelbaum raussuchen, und die neuen gleichfarbigen Leitungen aufcrimpen.
Alle blanken Abgriffstellen gut mit Isolierband umwickeln, und den Gesamtkabelbaum wieder mit Gewebeband sorgfältig umwickeln.
Dort am zukünftigen Einbauort des Funkempfängers lukt nun schon der fertig an das Bordnetz angeschlossene Anschlussstecker hervor.
und über der ZE schön bis zur Hälfte nach vorne hinein geschoben.
Dort ist er sehr gut aufgehoben und hat trotzdem noch sehr guten Empfang.
Den verbliebenen originalen Wegfahrsperrentransponder packte ich in einen Klappschlüssel.
In die drei anderen Klappschlüssel kamen neue WFS Festcode Transponder.
Einen Tag später lernte VW diese drei Klappschlüssel ebenfalls auf die Wegfahrsperre des Polos an.
Von nun an hatte Mutters Polo vier voll funktionstüchtige originale VW Klappschlüssel.
Das ganze mit kompletter originaler Innenbahnschließung.
Ein tolles, funktionstüchtiges und edles Upgrade für einen bis dato 15 1/2 Jahre alten Polo
Vollständigkeitshalber erwähne ich noch, dass die Eltern kurz darauf den verloren geglaubten Schlüssel wiederfanden.