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Warnblinkschalter versetzt im Alltagspolo – neue ZE

April 2020.

Da im Polo 6N1 mit neuer ZE (ab 5/97) die Kontrollleuchten für ABS und Airbag bereits in das Kombiinstrument integriert sind, sind unter den Schaltern für die Warnblinkanlage und die Heckscheibenheizung zwei Blindstopfen montiert.
Mit keiner weiteren Ausstattung ab Werk gab es weitere Leuchten oder Schalter die dort hinein gepasst hätten.
Das nutzte ich in der Vergangenheit um dort meinen Sitzheizungsschalter vom 6K/6KV Modell, sowie ein Multimeter unterzubringen.

Jetzt im Jahr 2020 ging es mir immer öfter auf den Knicker, dass wenn ich ein elektronisches Gerät wie Smartphone oder ähnliches laden wollte, ich jedes Mal ein USB-Netzgerät in die 12V-Steckdose stecken musste.
Also wollte ich mir eine oder zwei USB-Steckdosen fest verbauen.
Aber wo?
Jetzt wollte ich das gleiche machen was ich Jahre zuvor an meinem 96er Polo mit der alten ZE gemacht habe, den Warnblinkschalter auf die Lenksäule versetzen, um einen Steckplatz im Armaturenbrett freizumachen.
Beim Schrotter gabs die obere Hälfte der Lenksäulenverkleidung und Lenkstockschalter eines Seat Ibiza 6K für kleines Geld.
Also Bastelstunden im Bastelkeller.

Mit Nadelfeilen und etwas Geduld wuchs das Loch auf das exakt benötigte Maß.

Das war der mechanische Teil, jetzt kam der elektrische Teil.
Im Keller kramte ich einen Innenraumkabelbaum eines 6N1 mit neuer ZE heraus, und extrahierte die beiden Leitungen die bei neuer ZE zum Betrieb des Warnblinkschalters auf dem Lenkstockschalter fehlen.
Das ist einmal die Leitung für Klemme 49 in weiß/gelb 1,5 qmm für vom Lenkstockschalter 5 poliger Stecker T5 Kontakt 1 („T5/1“) zur neuen Zentralelektrik Kontakt U3 (ein Kontakt vom Warnblinkerrelaissockel),
sowie die Leitung für Klemme 75X (= Klemme 15 Zündungsplus außer während des Startvorgangs) in schwarz/grau 1,0 qmm für vom Lenkstockschalter 4 poliger Stecker T4a Kontakt 4 („T4a/4“) zur Sicherungsleiste Kontakt 22 a der Sicherung 22.
Statt zur Lenksäule gehen diese beiden Leitungen bei neuer ZE zum Warnblinkschalter im Armaturenbrett.

Die Vorbereitungen sind fertig, jetzt auf schönes Wetter warten.

Eines schönen Frühlingsamstages ging der Umbau los, gleichzeitig mit dem elektrischen Anschluss der hinteren elektrischen Fenster.
Mechanisch passte schon mal alles.

Eingeschalteter Zustand.

Ausgeschalteter Zustand.

Wie bereits geschrieben, nahm ich an diesem Tag mehrere Umbauten vor, weswegen sich die Teilzerlegung des Armaturenbrettes lohnte.

Das ist die elektrische Hauptschlagader der neuen ZE, der Kabelstrang zum und vom Sicherungskasten.
Die schwarz/graue Leitung wurde ausgedrückt und zur Seite gelegt, die neue Leitung wurde statt dessen eingesteckt und dem Kabelbaum entlang zu den Lenkstockschaltern verlegt.

Die weiß/gelbe Leitung konnte ich auch ausdrücken, …

… abkneifen, und zusammen mit der neuen weiß/gelben Leitung …

… unter einen neuen Kabelschuh mit Bügel quetschen.

Zur Info:
Wie bei der alten ZE gibt es bei der neuen ZE einen Verriegelungshebel, der ein Entriegeln und Entfernen einzelner Steckkontakte verhindert. Erst wenn er wie hier zu sehen gedrückt ist, lassen sich Steckkontakte der in die ZE integrierten Relaissockel entfernen.

Verriegelter Zustand / Normalzustand.

Die beiden neuen Leitungen verlegte ich entlang der entsprechenden Kabelstränge. Nach 23 Jahren klebten alle Kabelstränge nur noch, so nutzte ich die Gelegenheit und umwickelte alle Stränge neu mit Softband.

Der Stecker „T5“ mit der neuen Leitung in Kontaktkammer 1.

Der Stecker „T4a“ mit der neuen Leitung in Kontaktkammer 4.

Zum Glück funktionierte auch bei dem elektrischen Teil die in die Praxis umgesetzte Theorie.
Nicht irritieren lassen, die mittlere Leuchte ist die Blinkerkontrollleuchte für den Anhängerbetrieb. Beim Warnblinken, auch ohne angeschlossenen Anhänger, leuchtet diese immer mit.

Der Warnblinkschalter auf der Lenksäule blinkt im Wechsel mit der Warnblinkanlage.

Da ich wie bereits erwähnt an diesem Tag mehrere Sachen nachrüstete/umbaute, rüstete ich auch gleich eine Steckdose im Kofferraum nach wie im Polo 6N2.
Laut Stromlaufplan ist diese im 6N2 nicht abgesichert.
Ich setzte eine 25A Sicherung, und zog eine rote 2,5 qmm Leitung nach hinten zur Steckdose, von da aus eine braune 2,5 qmm Masseleitung zum Massepunkt an der linken Rückleuchte, fertig.
Jetzt muss ich zum Betrieb z.B. einer Kühlbox kein Kabel mehr provisorisch von der vorderen 12V-Steckdose in den Kofferraum ziehen.

Ich hoffe hiermit die ein oder andere Inspiration für einen solchen Umbau gegeben zu haben, und sei es auch nur die Nachrüstung der Steckdose im Kofferraum. 🙂